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Die ersten Wochen mit Baby waren nochmal sehr aufregend! Zunächst schlief Simon, wie wohl fast alle frisch geborenen Babys, sehr viel. Krusi hat es mir sehr gemütlich gemacht - "römische Wochen" auf der Schlafcouch :OD Ich konnte den ganzen lieben Tag mit Simon liegen bleiben und stand nur ab und zu auf, wenn die Natur rief. Essen und Trinken wurden mir gebracht, Schwiegermama hat uns einige Male sehr lecker bekocht und Schwiegerpapa stiftete noch ein Glas eingelegte Pflaumen dazu (für die Verdauung), Freunde auf Babybesuch brachten ihren Kuchen selbst mit und Simon stillte wie ein Weltmeister! Laura ließ es sich die erste Woche bei Schwiegereltern rundum gut gehen und mein Schatz düste von Amt zu Amt um die ganzen Meldungen vorzunehmen, die man nach einer Hausgeburt ja alle selbst erledigen muß. Am 2. Tag nach der Entbindung kam dann der Kinderarzt zu uns, um die U2 zu machen. Dabei stellte er fest, daß Simon rechts einen Schlüsselbeinbruch hatte! Wir waren sehr erschrocken, wurden aber schnell beruhigt. Das passiert gar nicht so selten unter der Geburt und muß nicht weiter behandelt werden. Man darf nur nicht so sehr am betroffenen Ärmchen ziehen - aber wer macht das schon? Es bildete sich dann unter der Heilung ein Knubbel, der aber auch bald wieder verschwand. Weh getan hat es ihm scheinbar nie, denn er schlief auch auf der rechten Seite ohne Mucken. Dann kam der Milcheinschuß - und die Stimmung kippte zusehends :( Meine Brüste waren nun so prall, daß Simon die ohnehin sehr flachen Brustwarzen nicht weit genug in den Mund bekam um den Saugreflex auslösen zu können. Ausstreichen klappte nicht und an eine Pumpe wollte ich gar nicht denken! Schließlich war die Pumperei bei Laura schon eine wahnsinnige Tortur... Aber Eva hat es wieder total gewuppt: Simon hatte schon über mehrere Stunden nichts getrunken und weinte entsprechend zornig vor Hunger. Alle Versuche ihn anzulegen scheiterten. Krusi hatte dann so viel Angst vor einer Wiederholung von Laura´s Stillgeschichte, daß er um viertel vor 10 Uhr abends sagte "ich ruf jetzt Eva an, daß sie herkommen soll!" und sie kam. Als sie eintraf, lag ich mit Simon auf der Couch und versuchte ihn anzulegen, während Krusi auf der Ecke hockte und zusah. Ihre ersten Worte waren dann "was ist denn hier für eine Stimmung?!? Da möchte man ja glatt mitten drein hauen!" Sie hat Krusi dann von der Couch gescheucht und sich bis halb 12 Uhr nachts ganz geduldig mit Simon und mir hingesetzt, geschaut, ob ich ihn richtig anlege, ihn zwischendurch hochgenommen und mit einem Teelöffelchen Wasser beruhigt, wieder angelegt und dabei die Hand ganz sanft an sein Köpfchen gelegt und seine Füßchen massiert. Leider bekam er die Brustwarze dennoch nicht ordentlich zu packen. Sie schickte Krusi daraufhin los eine Notapotheke zu suchen, um für den Fall der Fälle ein Abpumpset zu organisieren. Er war froh endlich etwas tun zu können und düste gleich los! Er war mit den Hinterrädern noch nicht ganz vom Hof - da trank Simon gierig los!!! Eva lächelte nur still und wissend vor sich hin und verabschiedete sich um kurz vor Mitternacht von uns. Simon war inzwischen satt und schlief bald darauf mit mir ein. Um 00:15 Uhr stand Krusi wieder auf der Matte und sagte, mit der Tüte voller Milchpumpengedöns in der Hand, "Schatz, ich bin wieder.... WO IST EVA? UND WIESO SCHLAFT IHR???" Ich habe dann bis ungefähr zur 20. Woche Stillhütchen benutzt, die Pumpe stand derweil unbeachtet im Flur in der Tüte und ging schon bald dort hin zurück, wo sie herkam :) Die Hütchen habe ich dann sozusagen "ausgeschlichen". Irgendwann habe ich mal vergessen sie abends mit ans Bett zu nehmen und es mutig ohne versucht. Inzwischen waren Nachfrage und Angebot soweit eingespielt, daß die Brust weich genug war, um wieder vernünftig in den Mund gezogen werden zu können, und es klappte! Im Dunkeln war die Ablenkung ja auch nicht so groß, so daß Simon ganz konzentriert trinken konnte. Tagsüber habe ich die Hütchen dann noch eine Weile vorsichtshalber bei mir gehabt, aber nicht mehr benutzen müssen. Naja, der Schnabel wächst ja auch, gelle? :O) Die Brustwarzen waren dann noch öfter mal sehr gereizt und bei den Dauernuckelphasen zur Produktionssteigerung dachte ich oft, die Dinger fallen mir bald ab, oder Simon zieht mir die Wangen hohl, aber auch das Verging und war schon bald wieder vergessen. Inzwischen ist die Stillbeziehung einfach nur schön und vor allem so schön praktisch! Was mußte ich für Ausflüge mit Laura nicht alles bedenken und mitschleppen... Für Simon reichte eine frische Windel in der Tasche. Herrlich!
Geschlafen hat Simon die ersten 4 1/2 Monate ausschließlich entweder im Tuch an mir, oder nachts auf meinem Oberkörper, ansonsten gab es verzweifeltes Geschrei. Mit knapp 5 Monaten wurde er dann vor allem in den Morgenstunden immer unruhiger, so daß ich ihn einmal neben mich gleiten ließ, wo er noch gut 2 Stunden friedlich weiter schlief. Nach einer Weile konnte ich ihn nach dem Einschlafstillen in den Babybalkon legen, wo er bis zur nächsten Stillmahlzeit kaum einen Mukser tat. Zwischenzeitlich hatten wir noch ein weiteres "Ohr" am Ehebett für Laura, die auch gern wieder bei uns schlafen wollte. Wirklich in Anspruch genommen hat sie es aber nur 2x, die anderen Male ist sie nach dem Gute-Nacht-Ritual doch auf eigenen Wunsch wieder in ihr eigenes Bett umgesiedelt. Sie mußte wohl nur wissen, daß sie dürfte, wenn sie wollte. So sah das in unserem Schlafzimmer aus:
In den ersten Wochen war Wickeln übrigens eine totale Tortur für Simon. Wenn wir ihn auch nur ansatzweise auszogen, dann schie er, als ob er geschlachtet werden sollte! Schnell, langsam, im warmen Zimmer, im kühlen Zimmer, auf festem Untergrund, auf weichem, mit Singen oder ohne, ... kein Trick half. Gottlob ließ es dann nach und heute möchte er sich eher nicht so gern wieder anziehen lassen ;) Was seine sonstige Entwicklung angeht, war er wohl wie viele Zweitgeborene - es ging alles ein bißchen fixer, als bei Laura. Aber er hatte ja auch immer ein blühendes Beispiel vor Augen, während Laura nur beim PEKIP und hin und wieder bei einer befreundeten Mutter in Gesellschaft ähnlich junger Krabbelkäfer kam. Mit auf den Bauch drehen und Krabbeln hat Simon sich erst recht viel Zeit gelassen, aber dann ging es ganz schnell. An Laura´s 1. Kindergartentag, 11 Tage vor seinem 1. Geburtstag, lief er die ersten freien Schritte :OD Danach wollte er auch nichts anderes mehr tun. Freihändig aufstehen hat er aber erst fast 4 Monate später geschafft. Davor nahm er immer eine Wand, ein fremdes Bein usw. zur Hilfe. Am 21.10.2007 entdeckte er dann die Möglichkeiten, die einem ein herangezogener Stuhl eröffnen... Grrrr, Schlawiener!
Zähne bekam er grundsätzlich im 4er-Pack, wir warten nun nur noch auf die letzten Backenzähne. Fieber hatte er dabei zum Glück nur selten, dafür eher eine dicke Erkältung. In der Zeit stillte er wieder fast voll. Mit Brei haben wir es nur ein einziges Mal versucht und gleich wieder nachgelassen. Davon wollte er nix wissen! Statt dessen hat er sehr interessiert alles in den Mund gesteckt, was ich auf dem Teller hatte, hat es angelutscht, durchgekaut - und wieder ausgespuckt. Mit knapp 9 Monaten landete dann erstmals eine Erbse in der Windel. Derart auf den Geschmack gekommen schlug er dann auch gleich richtig bei den Mahlzeiten zu und nutzte seine frischen Zähnchen kräftig. Zermatschen oder gar pürieren brauchten wir für ihn nichts! Wieder etwas sehr praktisches. Ich koche allgemein eher zurückhaltend gewürzt und stelle dann lieber meinem Mann Salz- und Pfefferstreuer hin. So dürfen die beiden Kleinen alles bedenkenlos mitessen. Leibspeisen (bei beiden) sind übrigens Pfannkuchen, Milchreis und Bockwürstchen mit Pü, sowie Nudeln mit Soße. Bei den Brotmahlzeiten tendiert Simon eher zu den salzigen Dingen, z.B. Teewurst oder Mettwurst. Außerdem kann er sich den ganzen Tag mit Bananen über Wasser halten, Apfel, Salatgurke und Birne stehen auch sehr hoch im Kurs. Zur Weihnachtszeit außerdem noch Mandarinen. Zum Glück meldet er an, wenn er in die Windel gedrückt hat, so daß er nur 2x einen wunden Po davon bekam (nach jeweils 4 Stück pro Tag!). Der 1. Geburtstag wurde natürlich gebührend gefeiert. Und da das Wetter so schön war, saßen wir mit der ganzen Verwandtschaft und den Taufpaten gemütlich auf der Terasse.
1. Geburstag |