Das 1. Jahr
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Am 09.08.04 durften wir mit Laura endlich nach Hause. Da sie durch den versauten Stillstart deutlich mehr als die durchschnittlichen 10% vom Geburtsgewicht verloren hatte, sind wir noch über´s Wochenende im Krankenhaus geblieben. Es wurde mir damals so verkauft, daß es so besser wäre um die Pumperei einspielen zu lassen. Heute weiß ich, daß wir zu Hause besser aufgehoben gewesen wären. Nachdem mir auf mein Drängen hin endlich das Pumpen gezeigt wurde und Laura endlich einmal ihren Durst und Hunger stillen konnte, kam erstmal eine große Welle Traurigkeit. So oft mußte Laura in ihren ersten Lebenstagen weinen, so oft wurde mir gesagt, ich solle sie nicht auf mir schlafen lassen, sondern ins Bettchen legen, obwohl sie bei mir viel ruhiger war, so oft vermisse ich es noch heute sie nicht bewußt gerochen zu haben in den ersten Minuten, weil sie mit nicht auf den Oberkörper gelegt wurde, sondern eingewickelt neben mich. Aber hinterher ist man immer schlauer...

In ihrer Wiege hat Laura sofort toll geschlafen. Es gab aber auch viele Nächte, in denen wir stundenlang an der Bettkante saßen um sie zu trösten. Zu dumm, daß wir auf die allgemein verbreitete Meinung gehört haben, daß ein Kind in seinem eigenen Bettchen zu schlafen hätte und verwöhnt würde, wenn man es zu sich ins Bett holte. Leider hatte sie die berühmten 3-Monats-Koliken, also haben wir sie vor allem gegen Abend oft stundenlang in der Fliegerhaltung durch die Gegend getragen. Wenn sie nix quälte, war sie aber einfach nur ein lieber Sonnenschein :O)

Thomas war mir in den ersten Wochen eine wahnsinnig große Hilfe, denn immer, wenn ich gerade abpumpen mußte, hatte Laura meist auch Hunger. Außerdem hat er sie viel getragen und dafür gesorgt, daß das Chaos zuhause nicht zu groß wurde.

Alle Fortschritte wurden in einem Laura-Tagebuch festgehalten, so hat sie später mal was zu lachen :O) Ich war auch 1x pro Woche mit ihr zu einem PEKIP-Kurs, damit sie direkt Kontakt zu anderen Kindern bekommt und ich konnte mich da herrlich mit anderen Müttern austauschen. Als ich dann irgendwann erzählte, daß die Koliken nun endlich überstanden seien, sagte man mir, daß es in Aurich einen ganz tollen Arzt gäbe, der über Fußreflexzonenmassage nach maximal 2 Sitzungen solche Blähungen wegmassieren könne. Na klasse... dann weiß ich ja, was ich beim Geschwisterchen mache...

Sie hatte lange Zeit den Kopf bevorzugt auf die linke Seite gedreht, aber mit etwas tricksen war davon mit ungefähr 5 Monaten nichts mehr zu sehen. Heute bin ich der Meinung, daß sie vielleicht mal auf KISS hätte untersucht werden sollen. Inzwischen kenne ich einen Craniosakral-Ostheopaten, da will ich bei Gelegenheit mal mit ihr vorstellig werden. Vielleicht hat sie ja noch immer eine Blockade. Schaden kann so ein Besuch jedenfalls nicht.

Geschlafen hat sie nach den Koliken an jedem beliebigen Ort. Autofahren schläferte sie grundsätzlich ein, die Softtasche vom KiWa landete nach dem Spaziergang auch mehrfach in der Wiege und auch bei Besuchen außer Haus gab es kaum Schlafprobleme. Solange wir in der Nähe waren, war alles paletti. Als sie etwa ein halbes Jahr alt war, wurde sie aber zunehmend oft nachts wach. Wir quartierten sie nach ihrer Taufe deshalb in ihr eigenes Zimmer um, welches schräg gegenüber unserem Schlafzimmer liegt. Dort schlief sie gleich viel ruhiger. Unser Geschnarche war wohl doch zu laut... ähem... Wenigstens hatten so alle wieder ihren erholsamen Schlaf und wir waren trotzdem flott bei ihr, wenn sie mal nach uns rief.

                                                      PIC00765.jpg (802816 Byte) Mittagsschlaf nach der Taufe

Mit gut 8 Monaten versuchte Laura krampfhaft zu krabbeln - leider schob sie sich dabei immer nur rückwärts! Sehr frustrierend, wenn alle Objekte der Begierde dabei in weite Ferne rücken... Dann bekam sie den Dreh doch noch raus und war fortan nicht mehr zu halten ;)

Nur 1 Monat später bastelte sie sich ihren eigenen "Gehfrei". Sie schob mit Wonne einen stabilen Karton vor sich her und übte zu laufen.

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Genau an ihrem 1. Geburtstag machte sie dann die ersten freien Schritte auf die Kiste mit den neuen Bauklötzchen zu! Aber wir hatten Glück - ein einmal ausgesprochenes "Nein" mußte fast nie wiederholt werden. Wir mußten also nicht den unteren Meter freiräumen, damit nichts kaputt ging. Auch Schrankschlösser waren nie nötig.

Laura´s Lieblingsfrage war "Was ist das?" Damit, und mit den dazu gehörigen Erklärungen, konnten wir den ganzen Tag zubringen. Oft hatte ich den Eindruck, daß sie alles gierig aufsaugt, abwägt, vergleicht und dann zum geeigneten Zeitpunkt mit einer neuen Tätigkeit verknüpft. Das ist heute noch so. Obwohl sie eher ein introvertierter Typ ist, traut sie sich aber auch eine ganze Menge. Der Oma wird heute noch Angst und Bange bei ihren Turnereien ;)

Der 1. Geburtstag wurde natürlich ordentlich mit Torte und allem Schnick und Schnack gefeiert. Laura hat den Anlaß wohl noch nicht wirklich begriffen, aber der damit verbundene Trubel hat ihr sichtlich Spaß gemacht!

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                       1. Geburtstag                                                                2. Geburtstag                                                              3. Geburtstag